1995 Wir alle hatten dasselbe Probleme, einige gingen gut damit um, andere jedoch nicht. Alle von uns saßen zusammen in einem Kreis. „Wie ihr wisst seid ihr wegen der gleichen Gabe hier. “,fing Mrs. Newton an. „Gabe. “,schmunzelte ich leise ,doch dabei vergaß ich, dass alle, außer einige Ausnahmen, ein perfektes Gehör hatten. Alle schauten mich an. Alle. Langsam wurde ich nervös, fing an zu zittern und konnte nicht mehr nachdenken. Immer mehr beobachteten mich. Mrs. Newton sprach weiter, als hätte sie mich nie gehört. Währenddessen schaute ich aus dem Fenster, das rechts von mir war. Die Häuser versperrtem mir die Sicht und man sah keinen einzigen Baum. Alles glich einer reichen Stadt, wie zum Beispiel New York, doch es war genau das Gegenteil davon. Wir wohnten auf einer Insel, die nicht einmal einen Namen hatte und niemand wusste wo sie sich befand. Die anderen Menschen, die abseits von uns wohnten, wussten nichts von uns oder interessierten sich nicht. Daher blieben wir hier und konnten nicht mehr weg. „Nina?“, fragte Mrs. Newton so laut, dass mein Trommelfeld zum Beben anfing. Sie hatte mich aus dem Gedanken gezogen, doch sie hielt mich nicht daran ab auf sie zu schauen. „Nina?“, fragte Mrs. Newton weiter. „Ja wie bitte?“, antwortete ich und schaute sie fragend an. „Hast du dich unter Kontrolle?“, fragte sie mit ihrem „Antworte- ehrlich- Blick“. Alle schauten mich wieder an. Nichts Falsches sagen. Gar nichts sagen. Nervös blickte ich in die Gesichter, die mich interessant musterten. Alle schauten mich an, meine Gedanken schwirrten herum und ich musste aufstehen. In diesem Moment war mir alles egal, ich muss aufstehen und hinausgehen. Aufmerksam stand ich auf und maschierte davon. Auch die Stimmen hielten mich nicht mehr an. Ich ging weiter, trat über die Türschwelle und kalte Luft kam auf mich zu. Draußen stand ich alleine auf der Straße. Niemand war hier, nur die Stimmen der Übernatürlichen drangen schwach von oben nach unten. Ich hasste es hier. Wie konnte ich einer von ihnen sein? Meine Wut war schon fast an ihrem Höhepunkt. Was sollte ich machen? Plötzlich kam Theo. Ich liebte ihn. „Warum bist du hier und ich nicht dort?“, fragte er und zeigte mit seinem Finger auf das Konferenz Zimmer. „Ich konnte nicht mehr…. Ich… Ich hielt es nicht mehr aus.“, sagte ich knapp und gab meine Hände an meinen Bauch. In sechs Monaten würde ich mein Mädchen bekommen, doch die anderen wollten mir es wegnehmen. Ich bereute, dass ich mit Theo zusammen war, denn er ist nichts so wie wir. Er war anders, doch er sagte niemanden was er war. Nicht mal mir. Ich hörte Stimmen. „Sie wird sterben.“ Wie kann sie zu uns gehören?“ Wir müssen sie….“ „Töten!“ Ich konnte die Stimmen nicht entziffern, doch ich wusste was sie meinten. Sie würden mich umbringen und das nur weil ich aus dem Kreis gegangen und mit Theo zusammen war. Ich habe Angst. „Was hast du gehört?“, fragte mich Theo und nahm mich an die Schultern. „Sie….Sie wollen… Sie wollen mich…. Uns…“, stotterte ich. „Was.. Was wollen sie mit uns?“, fragte er ungeduldig. „Töten!“, platzte es aus mir heraus und ich fing an zu weinen. Alle Sorgen und Ängste brachen aus mir heraus und Theo hatte diese beruhigende Wirkung auf mich und nahm mich in den Arm. „Komm… Wir müssen hier weg!“, meinte Theo und zog mich sanft mit. Es erinnerte mich an früher wie ich und meine Mutter flüchteten, vor den Zambras, einer der gefährlichsten Stämme des ganzen Universums. Sie zerstörten unser ganzes Volk. Wir waren zwar stark, aber die Stärksten die sie hatten, waren außergewöhnlich. „Komm jetzt!“, schrie mich Theo jetzt an. „Halt dich fest.“ Ich klammerte mich an seinen Rücken. Und schon rannte er. Blätter und Blüten streiften an meinem Gesicht. Der Wind blies immer stärker, meine Augen schlossen sich. „Renn!“ Stimmen, schreien nach mir, nur diese eine ratet mir an wegzurennen. Ich stehe dort wo ich stand als ich mit meiner Mutter auf Flucht war. Nur sie war nicht da. „Ja sie ist weg.“, sagt eine Stimme, die mir sehr bekannt war. „Wer seid ihr?“, frage ich. Schweiß rinnt mir herunter. Aber nicht weil mir heiß ist, sondern weil ich Angst habe. „Renn!“ Diese eine Stimme, die sich von den anderen unterscheidet schreit immer noch dieses eine Wort. Renn. Ich renne. Immer wieder höre ich Leute oder Personen die ich von irgendwo kenne aber von ihnen sehe ich kein Bild. Ich habe nur Vertrauen in diese eine Person, die mir sagt wo ich hin soll. „Du weißt was mit deiner Mutter passiert ist. Oder? Du weißt was der Kreis von dir hält.“, sagt jemand. Plötzlich wird alles schwarz. Die Temperatur sinkt und ich falle um. „Gib eine Antwort!“ „Wir wissen die Antwort!“ Ich kann nichts sagen. Es wird immer kühler. Angst steigt in mir auf. „Ja ich weiß es!“ Alles wird wieder hell. Noch heller als zuvor. „Nina?“ Stimmen weckten mich wieder auf. Meine Augen öffneten sich. Mrs. Newton stand vor mir. „W… Was ist mit Theo passiert?“, fragte ich, denn sie grinste. Sie tat es nie, auch wenn sie Geburtstag hat oder ein Kind geboren wird, nur jetzt grinst sie. „Er hat herausgefunden, was passiert, wenn man nicht den Gesetzen folgt.“
Wow, ich würde gerne mehr von dir hören. Ich würde einfach nur den Namen 1995 geben, das macht das ganze etwas geheimnisvoll, interessant und außergewöhnlich!(:
Mussten wir herziehen?“, fragte ich völlig genervt. Schon fünf Mal waren wir dieses Jahr umgezogen und es war gerade Sommer. Wieder konnte ich versuchen neue Freunde zu bekommen, doch bei mir war das nicht gerade leicht. Vorige s Mal hatte ich eine Freundin, die ab und zu etwas mit mir gemacht hat. Sonst hatte ich mich alleine beschäftigt, oder mit meiner Katze Luna. „Ja es musste so sein.“, meinte Mrs. Conner streng, nahm einen Koffer nach dem anderen aus dem Kofferraum und trug jeden einzeln die Stufen hinauf. Ich machte mir nicht die Mühe mitzuhelfen, denn ich wusste, ich sollte mich an diesem Ort nicht allzu sehr gewöhnen, sonst wäre es wieder eine Enttäuschung. Diesmal war das Haus zum Glück schön. Es war türkis gestrichen, hatte eine riesige Terasse und zwölf Zimmer für nur drei Personen. Mein Zimmer war eine Überraschung, ich wusste nicht welche Farbe es hat oder wie es eingerichtet war. „Schatz, kannst du mir mithelfen?“, fragte Mrs. Conner. Ich will nicht. „Jaja sicher!“, sagte ich genervt, ging hin und hob einen der schweren Koffer hoch. Ich setzte einen Fuß nach den anderen auf um nicht hinzufallen. Da ich ein sehr großer Tollpatsch war und sonst nichts gut konnte, musste ich sehr auf mich aufpassen. „Willst du noch philosophieren über die Marmorstufen?“, fragte mich Mr. Conner und verdrehte die Augen. Bei seiner Arbeit ist er ein sehr klassischer Geschäftsmann, doch bei uns lebt er seine Kindheit aus, die er nie hatte. Früher hatte er arbeiten müssen. Entweder am Feld oder zuhause. „Nein ich musste nur nachdenken.“, sagte ich, ging über die Türschwelle und legte die Koffer ab. „W... Wo ist mein Zimmer?“, fragte ich ungeduldig und hoppelte herum. Das machte ich immer wenn ich nervös bin. „Im ersten Stock rechts.“, meinte Mrs. Conner. Yeah! Ohne nachzudenken rannte ich hinauf. Die Stiegen waren dekoriert mit Blumen und das Geländer war rosa. Wie ich rosa hasste… Schon als ich klein war, hasste ich diese Farbe, denn sie hatte etwas aggressives an sich, dass mich immer wieder erschaudern ließ. Mein gesamtes Zimmer war rosa und ich riss mit ungefähr sechs Jahren alles hinaus. Ich folgte den Anweisungen meiner Mutter und marschierte fröhlich in mein Zimmer. Es war besser als ich es mir je vorgestellt hatte… Ein großes Himmelbett stand in der Ecke mit himmelblauer, blumengemusterter Bettwäsche. Der Schreibtisch war schwarz, einige meiner Schulbücher lagen darauf und mein Blick fing sich sofort am Fenster. Diese Aussicht… Sie war unbeschreiblich schön. Ich konnte mindestens die ganze Stadt von hier sehen. Lichter blinkten, obwohl es noch Tag war und Leute tummelten sich auf der Straße herum. „Gefällt es dir?“, fragte mich jemand. Mein Vater? Ja. „Es ist umwerfend.“, meinte ich mit einem kleinem schrillen Schrei. „Hoffe ich doch.“, sagte er und verschwand. Ein riesiger Schrank mit einem Spiegel bedeckte die ganze rechte Seite.
Die Sonne ging auf, meine Augen waren noch müde, dennoch musste ich aufstehen. Schule? Hoffentlich nicht.. Ich konnte noch nie schnell Freunde finden, denn immer hatte ich den Gedanken: Ich muss sowieso wieder umziehen… Unter der Decke fing etwas an zu schnurren. „Luna?“, fragte ich. Das Schnurren wurde lauter. „Hallo?“, diesmal war ich verängstigt und schaute unter der Decke. Ein schwarz- weißer Fellknäul kam hinaus. „Luna!“, schrie ich erleichtert auf, nahm sie und ging die Treppen hinunter. „Schätzchen, warum hast du noch dein Nachthemd an?“, fragte Mrs. Ehrlich gesagt wusste ich es nicht. Daher ließ ich meine Katze los und rannte die Stufen wieder hinaus. Auf meinem Bett lag fein gefaltet meine Schuluniform. Vorher hatte ich sie nicht bemerkt, das lag aber höchstwahrscheinlich an meiner kurzen Angst meiner Katze… Ich streifte mein Nachthemd ab und zog die neue Kleidung an. Sie passte mir wie angegossen und meine blauen Augen kamen perfekt zur Geltung. „Du kommst am ersten Schultag zu spät!“, schrie Mrs. Conner. Oh nein. So etwas ist mir schon öfters passiert du es kam nirgendwo gut an. Also rannte ich runter, zog meine neuen Boots an, warf mir meine Tasche über die Schulter und rannte los. An einer Kreuzung bleib ich stehen. Da stand ein Junge, der blutende Wunden am ganzen Körper hatte. „Geht es dir gut?“, fragte ich ihn mitfühlend und machte einige Schritte zu ihm. Plötzlich starrten mich viele Leute an. Warum schauen sie so? Vielleicht lag es nur daran, dass ich neu bin und sie mich austesten oder so wollten. „Du kannst mich sehen?“, fragte der Junge und ging auf mich zu. Warum sollte ich ihn nicht sehen? „Keiner außer du kann mich sehen…“, meinte er und fing an zu weinen. Werde ich etwa verrückt?!